Kreuzschmerzen entstehen durch Haltungsschäden und treten in jedem Alter auf. Zwar sind hauptsächlich ältere Menschen von den ziehenden Schmerzen im Kreuz betroffen, das Leiden kommt allerdings immer öfter bei auch jüngeren Erwachsenen vor. Das sogenannte Kreuz befindet sich im unteren Rücken zwischen der Lendenwirbelsäule und den Illiosakralgelenken. Der Fachbegriff für diese Erkrankung ist Lumbalsyndrom. Abhängig von der Stärke der Schmerzen und dem Vorhandensein weiterer Symptome wird zwischen drei Stadien des Lumbalsyndroms unterschieden. Während sich die Schmerzen bei einem lokalen Lumbalsyndrom auf die Lendenwirbelsäule beschränken, strahlen sie bei einem lumbalen Wurzelsyndrom bis in die Beine aus. Beim Auftreten zusätzlicher Symptome wie Harn- und Stuhlinkontinenz und Lähmungen wird von einem alarmierenden Lumbalsyndrom gesprochen.
Schmerzen im Kreuz haben unterschiedliche Ursachen. Häufig entstehen die Beschwerden durch:
Zu den Hauptursachen zählen Verschleißerscheinungen der Wirbelsäule. Da der aufrechte Gang für Wirbel und Bandscheiben eine hohe Belastung darstellt, solltest du deinen Rücken durch einen regelmäßigen Wechsel zwischen Be- und Entlastung sowie durch ausreichend Bewegung trainieren. Durch Sport und Bewegung wird die Nährstoffversorgung der Bandscheiben verbessert, die Wirbelgelenke geschont und die Rückenmuskulatur gestärkt. Vorzeitige Verschleißerscheinungen entstehen durch Übergewicht, Bewegungsmangel und Fehlhaltungen oder Fehlbelastungen. Schmerzen im Kreuz bewirken eine weitere Verkrampfung der Rückenmuskulatur, wodurch sich wiederum die Fehlhaltung verstärkt und ein Teufelskreis zwischen Verspannung und Verschleiß entsteht. Die Schmerzen können ebenfalls durch die vererbbare chronisch-entzündliche Krankheit Morbus Bechterew sowie durch rheumatische Erkrankungen, Durchfallerkrankungen durch Salmonellen-Infektionen und Gelenkentzündungen aufgrund von bakteriellen Infektionen entstehen. Während einer Schwangerschaft leiden viele Frauen unter Schmerzen im Kreuz. Psychosomatische Gründe kommen ebenfalls als Ursachen für ziehende Schmerzen im unteren Rückenbereich infrage.
Abhängig von ihrer Ursache treten die Schmerzen entweder rechts, links oder mittig im Lendenwirbelsäulenbereich auf und können bis in die Beine oder ins Gesäß ausstrahlen. Bei starker Verkrampfung der Rückenmuskulatur spürst du neben den eigentlichen Kreuzschmerzen zusätzliche Symptome
Anhand der typischen Beschwerden kann der Arzt Kreuzschmerzen sicher diagnostizieren. Um die genaue Ursache der Schmerzen zu finden, sind meist weitere Untersuchungen notwendig. Zur Diagnostik zählen auch Röntgenuntersuchungen und Bluttests. In den meisten Fällen wird die Diagnose durch einen spezielle manuelle Technik, den sogenannten Mennell-Handgriff, gestellt, durch den der Arzt die Schmerzempfindlichkeit im Iliosakralgelenk überprüft und dabei feststellt, ob das Gelenk blockiert oder entzündet ist. In manchen Fällen kommen zur Sicherung der Diagnose auch Verfahren wie die Computertomografie oder Magnetresonanztomografie zum Einsatz.
Bei Schmerzen im Kreuz verschreibt der Arzt zunächst Medikamente zur Linderung der Schmerzen. Beschwerden im unteren Rückenbereich werden konservativ mit Physiotherapie behandelt. Ein chirurgischer Eingriff ist nur in bestimmten Fällen notwendig und wird ausschließlich bei einem akuten Notfall oder dem Versagen der konservativen Therapie durchgeführt. Wenn die Schmerzen im Kreuz eine infektiöse Ursache haben, werden Antibiotika eingesetzt. Bei Kreuzschmerzen aufgrund rheumatischer Erkrankungen setzt der Arzt Kortisonpräparate zur Behandlung ein. Zusätzlich zur Gabe von Schmerzmitteln und physiotherapeutischen Maßnahmen kannst du degenerativ bedingte Kreuzschmerzen durch die Einnahme von Kalziumpräparaten und Vitamin D lindern. Bei extrem starken Schmerzen kann der Arzt Lokalanästhetika unmittelbar am Schmerzort injizieren und dadurch auch die Beweglichkeit wiederherstellen. Zu den Maßnahmen, die bei Schmerzen im Kreuz ebenfalls helfen, zählen die Reflexzonenbehandlung, Kurzwellentherapie und Reizstrombehandlungen. Mit Unterwassergymnastik kannst du die Muskulatur im unteren Rücken entspannen und Schmerzen im Kreuz vorbeugen. Zu den bewährten alternativen Maßnahmen gehören Entspannungstechniken wie Yoga oder die progressive Muskelentspannung. Die Akupunktur ist als symptomatische Schmerzbehandlung ebenfalls geeignet, um die Schmerzen langfristig zu reduzieren.
Bei der Behandlung von Schmerzen im Kreuz haben sich physiotherapeutische Maßnahmen bewährt. Das Ziel einer physiotherapeutischen Behandlung besteht in der Beseitigung der Schmerzen und der Wiederherstellung der Gelenkfunktion. Da sich die Schmerzen durch Schon- und Fehlhaltungen verstärken, solltest du dich möglichst viel bewegen. Wirksame Hilfe bei Problemen in unteren Rückenbereich bietet die manuelle Therapie durch die Lockerung von Gelenkblockaden und Muskelverspannungen. Mit Wärmeanwendungen kannst du dir selbst helfen, wenn du unter Kreuzschmerzen leidest. Bei leichten Schmerzen im Kreuz hilft oft schon ein warmes Bad mit Kräuterzusätzen. Dazu lässt du 35 bis 37 Grad warmes Wasser in deine Badewanne laufen, gibst eine Kräutermischung hinein und badest circa 15 Minuten darin. Während der Badezeit kannst du leichte Dehn- und Streckübungen durchführen. Damit Schmerzen im Kreuz gar nicht erst auftreten, solltest du regelmäßig schwimmen gehen. Geeignete Methoden, um Rückenschmerzen zu vermeiden, sind Saunagänge, warme Güsse und Wärmepackungen mit Moorschlamm, Fango oder Paraffin. Zu den beliebten Hausmitteln, die bei Schmerzen im Kreuz helfen, zählen Heizkissen, Wärmestrahler und feuchtwarme Kompressen. Wärmepflaster und Wärmeumschläge sind rezeptfrei in der Apotheke erhältlich und regen die Durchblutung der Muskulatur an, wodurch Muskelschmerzen gelindert werden. In manchen Fällen bessern sich Schmerzen im Kreuz bereits durch kurzzeitiges Schonen.
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